Ausbau von E-Ladesäulen nimmt in Frankfurt Fahrt auf
Eine Portion Energie für Autos gibt es nun auch in der Franklinstraße. © Stadt Frankfurt am Main

Die Zulassungszahlen für Elektroautos schnellen in die Höhe: Entsprechend rasant wächst der Bedarf an Ladesäulen jenseits der privaten Haushalte. Der Bestand an Lademöglichkeiten kann den tatsächlichen Bedarf bisher nicht decken. Die Stadt Frankfurt am Main steuert nun gezielt gegen und unterstützt Anbieter von Ladesäulen darin, das Netz an Ladesäulen im öffentlichen Raum auszubauen. Als Beispiel für die gute Kooperation ist in der Franklinstraße eine erste Ladesäule offiziell freigegeben worden.

Es ist die erste von insgesamt 35 Pilotstandorten der Firma eze.network GmbH. Die Firmen qwello GmbH, OnCharge GmbH und Mainova AG sind ebenfalls in Frankfurt aktiv. Bis zum Jahresende ist vorgesehen, rund 130 Standorte mit AC-Ladern umzusetzen. Wirtschaftsdezernentin Stephanie Wüst betont die gute Abstimmung mit den Anbietern und macht auf den weiteren Ausbau der Ladeinfrastruktur in den Stadtteilen aufmerksam: „Der Ausbau der Ladeinfrastruktur im öffentlichen Raum ist elementar im Bereich der Elektromobilität. Die Nachfrage nach Ladesäulen ist hoch und jetzt schon auf dem prognostizierten Niveau für 2030. Dass nun an den identifizierten Pilotstandorten erste Ladesäulen installiert werden, ist ein positives Signal. Darüber hinaus sind wir als Stadt gefragt, attraktive Angebote für Pendlerverkehre zu schaffen“.

Die Stadt Frankfurt am Main plant und errichtet selbst keine Ladeinfrastruktur auf öffentlichen Flächen, sondern setzt auf das Open-Market-Modell. Das bedeutet: Anträge von gewerblichen Anbietern zur Errichtung von Ladeinfrastruktur auf öffentlichen Flächen werden entgegengenommen und nach erfolgreicher Standortprüfung von den städtischen Fachämtern vertraglich gestattet. „Es ist sehr schön zu sehen, dass Schwung in die Versorgung mit E-Ladeinfrastruktur kommt. Denn der elektrische Antrieb von Fahrzeugen ist ein wichtiger Baustein, um die Emission von Luftschadstoffen im Stadtgebiet zu reduzieren. Wir gehen davon aus, dass damit in diesem Jahr rund 380 Ladeplätze für E-Autos in Frankfurt allein auf öffentlichen Flächen zur Verfügung stehen“, erläutert Mobilitätsdezernent Stefan Majer.

Die Koordination und Steuerung des Aufbaus der Ladeinfrastruktur erfolgt durch das Amt für Straßenbau und Erschließung (ASE). Die Kosten für Markierung und Beschilderung an den Standorten übernimmt die Stadt. Weitere werden jetzt in den kommenden Wochen folgen. Auch die anderen Anbieter werden zeitnah mit dem Aufbau ihrer Ladestationen beginnen. „Wir freuen uns sehr auf den gelungenen Start in Frankfurt. Die gute Zusammenarbeit mit dem ASE und der NRM (Netze-Rhein-Main) hat den schnellen Pilot-Aufbau erst ermöglicht. Wir konzentrieren uns nun auf den zügigen Ausbau des EZE-Lade-Netzwerks im gesamten Stadtgebiet; ganz im Sinne unserer Unternehmensvision: den vielen neuen e-Autofahrern überall in Deutschland eine attraktive und zuverlässige Lademöglichkeit während des Parkens im öffentlichen Raum zu bieten und gleichzeitig die Städte bestmöglich bei ihren Klimaschutz-Anstrengungen zu unterstützen“, so Michael Valentine-Urbschat, Geschäftsführer der eze.network GmbH.

Der Ausblick: Im kommenden Jahr werden auch die Parkhäuser im Innenstadtbereich von der Parkhaus Betriebsgesellschaft massiv mit Ladestationen ausgerüstet. Frankfurt hat dann im bundesweiten Vergleich deutlich aufgeholt. Die Ausschreibung der Bundesregierung zum Aufbau von Schnellladeinfrastruktur an den Bundesautobahnen und Schnellstraßen läuft ebenfalls.

Seitens zahlreicher Gewerbetreibender aus Handel und Wirtschaft sind Investitionen in Ladeinfrastruktur auf deren Flächen angekündigt oder bereits in der Umsetzung. Der städtische Magistrat wird zudem auf Gewerbe und Wohnungsbaugesellschaften zugehen und für einen schnelleren Ausbau der Ladeinfrastruktur auf deren Liegenschaften werben.